Tannelein

Виктор Шац
(ein weihnachtliches Maerchenlied fuer Kinder und Erwachsene)

Ein kleines Tannenbaeumlein stand,
die Blaetter dicht und fein.
Es hat noch keine Menschenhand
beruehrt die Naedelein.

Das Baeumlein wuchs behuetet auf
bei Mutter auf dem Schoss.
Es wollte in die Welt hinaus,
zu Weihnachten ins Schloss.

Wie Aschenputtel wartet es
auf Schuhe aus Kristal.
Ein weisses Kleid hat es gekriegt
schon wieder fuer den Ball.

Erzaehlte Oma wieder mal,
„vor langer alter Zeit...
es stand ein gruenes Tannelein
von hier aus gar nicht weit“.

Sie(es) spielte mit den Naedelein
mit Sonne, Schnee und Wind.
Ein Prinz geweihte sie(es) mit Wein,
sein Herz war jueng und blind.

Er kuesste sie und nahm sie mit
ins Tal, in seinen Schloss.
Ein wunderschoenes Maedelein
mit Augen gruen  und gross.

Das Glueck war kurz - die Hexe kam.
Mit Neid, und Wut, und Zorn.
Das Maedchen musste in den Wald,
aus Hexenaugen Dorn.
 
Zum Feuer ist geworden Prinz,
damit er niemals kann.
In Waeldern singen Tannenlied,
den Tod er braechte dann.
 
Ein Lagerfeuer als sie sah,
die Traenen flossen bald.
Zur Asche brannte Hexe sie,
sein Rauch wurde kalt.
 
„Mein Kleines, bleibe hier bei mir,
und gehe nicht ins Tal.
Dort wartet dich das Feuerlicht
zum allerletzten Mal“.
 
„Mein allerliebstes Omilein,
mein Herz ruft mich dahin.
Ich will einmal zum Lichtelein,
ins Tal, ins Schloss - zu ihm“.
 
Wie tapfer Tannenbaeumlein steht
benetzt mit Lichtelein.
Kein schoener hatte je die Welt
gesehen Tannelein.
 
1998
Viktor Schatz

(ratet mal auf welche Melodie es passt?)